Hansi Kanarienvogel

… alias Hansi Kanarienvogel Monsterbacke

Als alleiniger Herrscher über unseren Haushalt entpuppt sich der Kanarienvogel recht bald als wahrer Tyrann. Wer ihm zu nahe kam, wurde gnadenlos gebissen. Einzige Ausnahme war meine Mutter, die ihn mit leiser Stimme beruhigte und sogar die Hand in den Käfig strecken durfte, ohne attackiert zu werden.

Hand-mit-Grün,-pixa,-600,72

Manch einer sieht Rot bei Grün.
Dann schnellstens: Finger weg!

Alle anderen konnten es selbst dann nicht wagen, ihre Hand in sein Reich zu schieben, wenn diese mit Grünzeugs gefüllt war!

Kaum versucht, war der Vogel da und hackte. Huch!

Ein Vogel vor den Gittern.

Tyrannosaurus rex Hansi.

 

 

 

 

 

 

Benehmen ist Glückssache

Angesichts dieser neuen exzentrischen Verhaltensweise litt meine Begeisterung für das gelbe Federvieh ein wenig. Nichtsdestotrotz war er nun einmal ein Familienmitglied und wurde als solches genauso zuvorkommend behandelt wie die anderen, die menschlichen. Zu schimpfen nutzte bei einem Angriff per Schnabel ohnehin nichts – wie sollte der arme Vogel auch verstehen, welche Bedeutung die Laute hatten, die wir Menschen von uns gaben!

Ein anderer Vogel?

Ich arrangierte mich mit Hansi, indem ich wohl oder übel akzeptierte, dass er sich verändert hatte. Ob das seine Art war auszudrücken, dass er sich alleingelassen fühlte? Vermisste er seinen blauen Käfignachbarn? Erwartete er von mir mehr Beachtung oder merkte er, dass meine Zuneigung gelitten hatte? Ich werde es nie erfahren. Eines Tages, mittlerweile waren viele Jahre ins Land gegangen, lag er morgens tot auf dem Sand in seiner Behausung. Das tat mir leid, denn ohne Hansi fehlte etwas. 

Ein schöner Tag, kein schöner Anlass: Vogelbeerdigung.

Des Kanarienvogels letzte Ruhestätte im Garten.

Stilvoller Abschied eines Kanarienvogels

Ich suchte nach einem schönen Schuhkarton und fertigte für Hansi ein Bett aus Gras darin. Danach beerdigte ich ihn, wie ich fand passenderweise, an einem sonnigen Tag unter einem blühenden Fliederbusch in unserem Garten.

Dann vergoss ich ein paar Tränen und beerdigte mit Hansi gleichzeitig zum ersten Mal meine Begeisterung für Vögel. Stattdessen wandte ich in der Folgezeit meine Aufmerksamkeit den Fischen zu.

Fische statt Kanarienvögel zu fangen wurde zum neuen Hobby.

Der neue Quell der Begeisterung:
Bach voller Fische.

 

Fische,-pixa,-600,-72

Immer viel los unter Wasser!

 

 

 

 

 

 

 

 

 Fisch- weicht Vogelbegeisterung

Kein Problem dann, wenn man zwar kein Aquarium aufstellen will, aber einen Bach ganz in der Nähe seines Wohnhauses hat. Auch diese Tiere faszinierten mich sehr – so sehr, dass ich mich mehr und mehr für sie interessierte. Die Vögel waren bald vergessen. Bis auf Weiteres, wie sich zeigen sollte. Meine Liebe zu Fischen jedenfalls mündete vor Jahren darin, dass ich mich in die Riege der „Aquarianer“ einreihte. Doch soll dies hier nicht weiter thematisiert werden. (Es sei denn, es bestünde Interesse? Falls ja, bitte morsen!)

Eine Leidenschaft stirbt, es lebe die Leidenschaft

Mit Kanarienvogel Hansi waren Vögel im Allgemeinen für mich gestorben. Für immer, dachte ich. Vorerst, wie sich zeigte.

Zebrafink Toni, der wahrlich kein Kanarienvogel ist.

Best bird ever!

Denn dann kam Toni. Ach, Toni!

Immerspatz-600,-96

„Wie jetze: ‚Best bird ever‘! Wat´n ditte füa ´ne Grütze? Wat bin icke denn dann? Ick gloob, mir laust der Affe!“

 

 

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