Ein Sommer im Freien
Wie bereits erwähnt, wurden unsere beiden Vögel Hansi und Hansi also so etwa 10-15 Jahre alt… Das stimmt jedoch nur bedingt. Denn für den Wellensittich kann ich das bestenfalls vermuten, da er uns vorfristig verlassen hat. Die richtige Gelegenheit beim Schopfe gegriffen – und weg war er. Ausgebrochen, ausgerissen, ausgebüxt, abgehauen.
Unfangbar und unfassbar entflohen ins anziehende Blau des Himmels.
Fly, Robin, fly
up, up to the sky … um zwecks Veranschaulichung einen alten Songtext zu bemühen („Silver Convention“, 1975), der mir in diesem Zusammenhang durch den Kopf schießt. Aber selbst schuld! Wir hatten es uns schnell zur Gewohnheit gemacht, im Sommer die Vogelkäfige in einer schattigen Ecke auf der Terrasse aufzuhängen. Motto: Frische Luft hat noch niemandem geschadet. Die Vögel waren offenbar der gleiche Meinung, wie die rege Kommunikation vermuten ließ, die sie mit den „Freifliegern“ begannen.
Blauer Vogel, blauer Himmel
Die beiden Käfige hingen, samt Zubehör – wozu selbstredend auch die Wannen gehören – oberhalb der Sitzbank. So waren sie bei uns in der Nähe und ich konnte auf die Bank klettern, um Futter in den Fressnapf zu schütten. Oder um mit dem Kopf gegen die Wanne zu stoßen, damit sie herunterfallen und dem Wellensittich Gelegenheit bieten kann, abzuhauen. Genau das geschah. Als ich Hansi eben mit Vogelmiere versorgt hatte, stieß ich mit meinem Hinterkopf beim Herabsteigen von der Sitzgelegenheit versehentlich gegen die Plastikwanne. Die fiel prompt herunter und ehe ich mich versehen hatte, war der Vogel dem Käfig entflohen. (Nicht, dass ich das im Nachhinein nicht verstehen könnte.) Da nutzte alles Wehklagen und Locken nichts mehr.
Hansi auf dem Kirschbaume saß
Der Sittich saß noch ein Weilchen auf einem Ast des nahe gelegenen Kirschbaums, konnte sein Glück offenbar nicht fassen und warf uns mit schräg gelegtem Kopf letzte Abschiedsblicke zu.
Dann war er weg und ward nicht mehr gesehen.
Allein zurück in seinem Vogelkäfig blieb Hansi Kanarienvogel.